18. November02:51

Minister schlägt vor, Überschuss an erneuerbarer Energie zur Senkung der EV-Ladekosten zu nutzen

Admin User
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Eine Straßenszene mit Gebäuden und Strommasten auf beiden Seiten, einigen parkenden Fahrzeugen vor den Gebäuden und einer Straße in der Mitte.

Minister schlägt vor, Überschuss an erneuerbarer Energie zur Senkung der EV-Ladekosten zu nutzen

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat einen neuartigen Vorschlag unterbreitet, um die Strompreise für Elektroautos (E-Autos) zu senken. Er schlägt vor, überschüssigen Ökostrom, der derzeit wegen Netzengpässen ungenutzt bleibt, für das Laden von E-Autos zu vergünstigten Tarifen zu verwenden. Laut der Bundesnetzagentur beliefen sich die Kosten für die Bewältigung von Netzengpässen im Jahr 2024 auf 2,776 Milliarden Euro – dabei wurden Eingriffe in Höhe von 30.304 Gigawattstunden vorgenommen. Zwar gingen die Eingriffe in der ersten Hälfte des Jahres 2025 zurück, doch stiegen die Kosten im ersten Quartal um 37 Prozent an. Meyer argumentiert, dass dieser Überschussstrom sinnvoller genutzt werden könnte, um E-Autos in Phasen hoher Erzeugung erneuerbarer Energien zu versorgen. Sein Vorhaben zielt darauf ab, das Laden von E-Autos in solchen Zeiten attraktiver zu machen. Bereits 2022 hatte sein Vorgänger Olaf Lies gemeinsam mit Kollegen aus anderen norddeutschen Bundesländern regionale Strompreiszonen gefordert, um die ungleiche Belastung durch die Energiewende auszugleichen. Meyer geht nun einen Schritt weiter und schlägt vor, das Laden von E-Autos dann günstiger anzubieten, wenn im Netz ein Überschuss an erneuerbarem Strom vorhanden ist. Allerdings bleiben die konkreten Umsetzungsdetails noch unklar. Während Besitzer von privaten Wallboxen leichter von der direkten Nutzung lokaler Photovoltaik-Überschüsse und Speichermöglichkeiten profitieren könnten, stoßen Nutzer öffentlicher Ladeinfrastruktur auf Grenzen – es sei denn, intelligente Netze oder lokale Energiegemeinschaften ermöglichen eine dynamische Verteilung des Überschussstroms und flexible Preismodelle. Meyers Vorschlag könnte das Laden von E-Autos nicht nur kostengünstiger, sondern auch effizienter gestalten, indem überschüssiger Ökostrom genutzt wird, der sonst verpuffen würde. Doch wie die Idee in der Praxis funktionieren soll – insbesondere für Nutzer öffentlicher Ladestationen –, muss noch genauer ausgearbeitet werden.