20. November19:27

Berlins Buchstabenmuseum schließt nach 20 Jahren – was wird aus den Neon-Ikonen?

Admin User
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Ein Museumsplakette mit Text und Skulpturen darauf.

Berlins Buchstabenmuseum schließt nach 20 Jahren – was wird aus den Neon-Ikonen?

Berlins legendäres Buchstabenmuseum schließt am Montag nach zwei Jahrzehnten der Bewahrung von Neonleuchtreklamen und dreidimensionalen Lettern

Nach 20 Jahren, in denen es Neonleuchtschriften und plastische Buchstaben sammelte, wird das einzigartige Museum seine Türen schließen. Der Entschluss folgt auf jahrelange finanzielle Engpässe: Die Besucherzahlen halbierten sich seit der Pandemie, und steigende Kosten machten den Betrieb unrentabel. Gründerin Barbara Dechant und ihr Team kämpfen nun gegen die Zeit, um die Zukunft der 3.500 Exponate zu sichern.

Das Museum eröffnete vor zwei Jahrzehnten und beherbergte eine außergewöhnliche Sammlung von Neonröhrenlettern und öffentlichen Schildern aus Berlin, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zu den bekanntesten Stücken zählt das „Dekorative Fisch“-Schild, das 40 Jahre lang eine märchenhaft anmutende Hochhausfassade am Frankfurter Tor in Friedrichshain erleuchtete. Anfang der 1980er Jahre gefertigt, wurde das Original 1999 demontiert und durch eine Replik ersetzt, während es selbst im Museum eine neue Heimat fand.

Die Schließung für den 5. Oktober 2025 wurde nach Jahren finanzieller Belastung bekannt gegeben. Dechant, die treibende Kraft hinter dem Projekt, stützte sich auf einen Verein mit 120 Mitgliedern. Doch selbst mit dieser Unterstützung kämpfte das Museum mit explodierenden Energiekosten und rückläufigen Besucherzahlen. Nun sucht das Team nach Lagerlösungen und einer Institution, die die Sammlung übernehmen könnte.

Die Exponate – von historischen Ladenschildern über Bahnhofsbezeichnungen bis hin zu institutioneller Beschriftung – besitzen hohen kulturellen Wert. Ohne einen festen Standort bleibt ihr langfristiger Erhalt jedoch ungewiss. Das Museum wirbt um öffentliche Unterstützung und Mitgliederspenden, um die Lettern umzusiedeln und zu bewahren.

Die Schließung lässt die Zukunft der Sammlung in der Schwebe. Dechant und ihr Team loten Partnerschaften und Lageroptionen aus, doch das Erbe des Museums – darunter Ikonen wie der „Dekorative Fisch“ – hängt davon ab, einen neuen Standort zu finden. Bis dahin geht die Suche nach Fördergeldern und institutioneller Unterstützung weiter.