21. November08:37

Osnabrück diskutiert das zwiespältige NS-Erbe von Hans Georg Calmeyer

Admin User
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Ein historisches Schild mit Symbolen und Text in der Mitte des Bildes.

Osnabrück diskutiert das zwiespältige NS-Erbe von Hans Georg Calmeyer

Öffentliche Diskussion über das umstrittene Erbe von Hans Georg Calmeyer am 7. Oktober 2023 in Osnabrück

Am 7. Oktober 2023 findet im Osnabrücker Museumsquartier eine öffentliche Diskussion über das umstrittene Wirken von Hans Georg Calmeyer im öffentlichen Dienst statt. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Calmeyer, ein Jurist aus Osnabrück, arbeitete zwischen 1941 und 1944 in der deutschen Besatzungsverwaltung in den Niederlanden. Seine Aufgabe bestand darin, im öffentlichen Dienst in Fällen rassischer Unklarheit Menschen als "arisch", "jüdisch" oder "mischling" einzuordnen – Entscheidungen, die über Leben und Tod bestimmten. Zwar rettete er durch sein Handeln etwa 3.000 Menschen vor der Deportation, doch trug er zugleich zur Ermordung anderer bei und machte sich so zum Mittäter der NS-Verbrechen.

Die Diskussion will Calmeyers zwiespältige Rolle im öffentlichen Dienst beleuchten: als Retter auf der einen, als Teil des NS-Unrechtssystems auf der anderen Seite. Durch die Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur, medialer Verantwortung und historischer Deutung soll die Veranstaltung das öffentliche Verständnis für dieses komplexe Erbe im öffentlichen Dienst vertiefen.